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ANGELO CICATELLO

Der Gerichtshof der reinen Vernunft

Abstract

Die verschiedenen Urteilsstufen des Gerichtshofes der reinen Vernunft bieten einen privilegierten Zugang zur Erfassung des kantischen Begriffs menschlicher Vernunft in seiner vollen Komplexität. Wenn „menschliche Vernunft“ einerseits ein Vermögen benennt, das zur Grundausstattung unserer Erkenntnisanlagen gehört und als solches „subjektiv als ein menschliches Erkenntnisvermögen“ angesehen wird, dann ist andererseits der Mensch aufgrund eines Besitzes der Vernunft Zeuge von Entwürfen und Ansprüchen, bei deren Entsprechung er angesichts seiner Natur und seiner spezifischen Fähigkeiten nicht entscheidend ist. Die Kritik erfüllt also ihre ureigenste Aufgabe. Und das nicht nur, weil sie den Legitimitätsraum des reinen Gebrauchs unseres Erkenntnisvermögens ausschreitet. Ebenso befreit sie die Bedeutung jener Ansprüche, die die Vernunft aus sich heraus erhebt und deren Zielsetzung sich nicht in der bloßen Erweiterung menschlicher Erkenntnisse und Fähigkeiten erschöpft – aus dem Würgegriff des dogmatischen Anthropomorphismus.